Abwasserverband Starnberger See

Fremdwasser: Danke, es reicht!

Fremdwasserproblematik - Abwasserverband Starnberger See
Niederschlagswasser ist Fremdwasser im Schmutzwasserkanal

Als Fremdwasser bezeichnet man Niederschlagswasser, dass in den Schmutzwasserkanal eindringt. Und davon haben wir viel zuviel. Es reicht mit dem Fremdwasser. Unser Konzept vermeidet künftig Überlastungen im Kanal und in der Kläranlage. Der Verband spürt das leidige Fremdwasser auf, um die Kläranlage zu entlasten und den See rein zu halten. Dafür haben wir geeignete Instrumente, die zum Teil schon umgesetzt wurden:

  • Wir kontrollieren ständig die Fremdwasser-Entwicklung.
  • Wir untersuchen und sanieren die Ortskanäle und den Ringkanal.
    Das ist eine laufende Aufgabe, die regelmäßig erledigt wird.
  • Wir kontrollieren ständig Schächte und Schachtdeckel.
  • Wir überprüfen die privaten Entwässerungsanlagen. 
  • Wir aktualisieren ständig das Kataster der Schmutz- und
    Niederschlagswasserkanäle. Dafür sind laufend Vermesser vor Ort.
  • Wir haben die Gebiete mit dem meisten Fremdwasser ermittelt.
    Das hilft uns, gezielt Lösungen zu finden.
  • Wir haben ein umfassendes Netz an Messstationen für
    Niederschlagswasser im gesamten Verbandsgebiet aufgebaut.

Die wichtigsten Fragen zum Fremdwasser

Fremdwasser

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  • Was ist Fremdwasser?

    Fremdwasser ist in unserem Verbandsgebiet das Wasser, das in den Schmutzwasserkanal gelangt, aber kein Schmutzwasser ist - also Niederschlags-, Grund-, Schicht- und Drainagewasser.

  • Was sind die Ursachen?

    • Undichte Kanäle im öffentlichen Bereich und defekte private Leitungen, über die Grund- und Schichtwasser in das Rohrnetz gelangt.
    • An den Schmutzwasserkanal angeschlossene Niederschlags-, Quell- oder Drainagewasser-leitungen (Fehlanschlüsse).
    • Niederschlagswasser, das über die Öffnungen der Schachtdeckel, z. B. im Straßenbereich, in die Schmutzwasserkanäle gelangt.
  • Warum ist Fremdwasser ein Problem?

    Fremdwasser gehört nicht in den Kanal. Vor allem die Menge ist das Problem. Bei starkem Regen messen wir in der Kläranlage Starnberg einen Zulauf von bis zu 200 Prozent  Fremdwasser. Es wird zusammen mit dem wirklich verschmutzten Abwasser unnötigerweise dem Reinigungsprozess zugeführt. Hier verursacht es Mehrkosten und schädigt langfristig die Umwelt. Erhebliche Investitionskosten drohen zudem für den Bau von Rückhaltebecken, verbunden mit einer Erweiterung des Klärwerks und der Kanäle.

  • Was ist das Fremdwasserkonzept?

    Ein ganzheitliches Konzept für eine effektive Fremdwasserreduzierung im Verbandsgebiet des Abwasserverbands Starnberger See. Unser Ziel: Wir wollen (und müssen) die immensen Fremdwassermengen reduzieren. Das Konzept hat zwei Teile: Der erste Teil wurde von Prof. Dr. Günthert (Universität der Bundeswehr in Neubiberg) im Jahr 2007 erstellt und mit Herrn Pannier (Kanzlei Sibeth, München) sowie den Vertretern der acht Mitgliedskommunen, des Wasserwirtschaftsamts Weilheim, des Landratsamts Starnberg und der drei im Verbandsgebiet tätigen Ingenieurbüros und dem Verband zusammen fortgeschrieben. Im Jahr 2010 wurde dann der zweite Teil fertiggestellt. Dieser Teil wird unter der Aufsicht der Stabsstelle Fremdwasser umgesetzt.

  • Was wird nach den Vorgaben aus dem Fremdwasserkonzept gemacht?

    • Ständige Untersuchung und Sanierung aller Hauptkanäle. Das betrifft also die Orts- und Ringkanäle.
    • Ständige Schacht- und Schachtdeckelkontrolle mit Behebung der Fremdwasserzuläufe.
    • Ständige Aufstellung von Schmutz- und Niederschlagswasserkanalkatastern sowie Regenwasserkonzepten.
    • Ermittlung von Fremdwasserschwerpunktgebieten durch Messungen (in Starnberg, Bernried, Feldafing und im damaligen Verbandsnetz von 2000 bis 2010) von Schmutz- und Niederschlagswassermengen. Das Verfahren ist abgeschlossen.
    • Test von Verschlusssystemen zur Reduzierung von Fremdwassereinläufen über Schachtdeckel (das hat der Verband 2008 bis 2010 gemacht). Das Verfahren ist abgeschlossen.
    • Aufbau eines Niederschlagsmessnetzes im Verbandsgebiet. Dies wurde von uns 2010 bis 2012 gemacht.
    • Wir unterhalten ein ständiges Kontrollsystem zur Überwachung der Fremdwasserentwicklung.
    • Der Verband untersucht private Grundstücksentwässerungsanlagen. Wir helfen den Eigentümern bei der Sanierung. Wir nehmen das Problem ernst und gehen es gemeinsam an: Die Unterhaltsprüfung der Anlagen wird eine unserer Daueraufgaben und mit der GEA-Aktion umgesetzt.
  • Was war awamo?

    Entwicklung eines eigenen Projektes für die Untersuchung und Sanierung der Grundstücksentwässerungsanlagen (GEA) nach dem Abwassermodell Starnberger See (awamo). Es war zunächst ein eigenes Projekt, weil die Maßnahmen auf den Privatgrundstücken als langfristiges Projekt mit einer Dauer von zirka 30 Jahren angelegt war. Außerdem bedeuten die Vorhaben einen hohen Aufwand an Informationen und Aufklärung. Die acht Mitgliedskommunen sollten hierfür mit gleichen Vorgaben und Standards mit Unterstützung durch unsere Koordinierungsstelle „Fremdwasser“ arbeiten.

  • Warum gibt es awamo nicht mehr?

    Sämtliche Aufgaben, die vormals von den Kommunen erledigt wurden, werden seit 2014 durch den Abwasserverband wahrgenommen. Wir  führen sie als einen Teil aller Projekte aus dem Fremdwasserkonzept als GEA-Aktion durch.

  • Was ist die GEA-Aktion?

    Mit der GEA-Aktion werden sämtliche Grundstücksentwässerungsanlagen (GEA) vom Verband untersucht und die Sanierung bei Bedarf von den Eigentümern veranlasst.

  • Was sind die Regenwasserkonzepte?

    Um Kosten zu sparen haben wir die Generalentwässerungsplanungen (von den Aufsichtsbehörden bayernweit gefordert) auf das Niederschlagwasser reduziert und erstellen somit Regenwasserkonzepte. Mit den Regenwasserkonzepten werden nach der gesamten Bestandsaufnahme der öffentlichen Niederschlagswasserkanäle hydrodynamische Kanalnetzberechnungen durchgeführt. Am Ende werden Sanierungsplanungen auf Grundlage des Kanalzustandes und der hydraulischen Auslastung aufgestellt und diese voraussichtlich ab 2018 umgesetzt.

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